Freitag, 4. März 2016

Nichts.

Wenn ich gefragt werde wo ich auf der Insel lebe sage ich "im NICHTS im Nirgendwo."
Aber die Leute begreifen das oft nicht. Ich kann das verstehen, in Deutschland lebt man meistens Nachbar an Nachbar.
Ich lebe wirklich im Nichts. Hier gibt es Felder und Wiesen, Kühe und Schafe und keine Nachbarn.
Zumindest keine direkten. Oberhalb von unserem Feldweg wohnt ein Farmer mit seiner Familie.
Der mag uns nicht bzw mag er meinen Partner nicht.
Das Land und Haus auf dem wir leben hat einem Verwanden des Farmers gehört und dieser hat es einfach an einen Fremden verkauft.
Manchmal begegnet man sich auf dem Feldweg, aber man wird ignoriert.
Oder wenn wir mit den Van losfahren wird einfach mal der Feldweg, ganz unabsichtlich natürlich, blockiert bzw wird mit dem Traktor im Schneckentempo vor uns hergefahren, überholen ist unmöglich.
Wenn das Wetter schön ist und ich Wäsche draußen auf die Leine hänge sprüht der Farmer garantiert  seine Felder mit Jauche ein. Inzwischen glaube ich nicht mehr an Zufall.
Die Kleider riechen dann wirklich nach Scheiße, alles riecht tagelang nach Scheiße und man hat das Gefühl den Geruch nie wieder aus der Nase zu bekommen.
Es ist ein stiller einseitiger Krieg.

Ganz oft werde ich gefragt ob ich mich hier nicht einsam fühle.
Nein. Ich war schon immer mehr der Einzelgänger, jemand der das Alleinsein genießt.
Kontakte empfinde ich oft als anstrengend. Ich genieße die Ruhe, nicht sprechen, zuhören und Fragen beantworten müssen.
Selbst mit meinem Partner ist es manchmal nicht einfach. Er redet gerne und viel, besonders auf Fragen antwortet er lang und breit. Er hört gerne Radio, am liebsten immerzu.
Das ist anstrengend für mich aber inzwischen kann ich ganz gut damit umgehen bzw bin ich gut darin geworden meine Ohren auf Durchzug zu stellen.






5 Kommentare:

  1. schönes foto :) im "nichts" wohnen könnte mir auch gefallen. was ich aber traurig finde, ist, dass der "nachbar"-farmer euch so ignoriert oder sogar ärgert. gerade auf dem land ist man doch auf die wenigen menschen vielleicht in notsituationen mal angewiesen. hast du mal versucht, freundlich auf ihn zuzugehen/ihn zu grüssen? nur weil er hugh nicht ausstehen kann, braucht er dich ja nicht auch gleich ablehnen ... schade, das.

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    1. der ignoriert mich, ich grüße immer aber ich bekomme keine Antwort... so oft sehe ich den oder die auch nicht, die wohnen schon ein Stück weiter oben von uns weg aber wir benutzen eben gemeinsam den Feldweg. Wenn die mit dem Traktor vorbei fahren und mich bei. Wäsche aufhängen sehen kann ich damit rechnen das es bald nach Scheiße riecht...

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  2. ich habe dich grade über 10 ecken gefunden und gleich abonniert.

    iiirgendwann will ich auch mal auswandern. wohin auch immer... bis dahin lese ich hier gespannt mit.

    lg aus berlin, jana

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    1. Guten Morgen :)
      Vielen Dank für dein Kommentar! Das erinnert mich gleich mal wieder dass ich schon längst was schreiben wollte! :D Also mal gucken ob ich etwas in den nächsten Tagen zu stande bekomme

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    2. Konnte nicht weiter schreiben... hmpf... wollte dir noch liebe Grüße senden!

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